Erkennung von Krebs, Pilzinfektionen oder Covid – Gerät zeigt bei erstem Testlauf vielversprechende Ergebnisse
Ein kurzer Blick auf die Zunge, und schon hat man eine erste Diagnose. Das wollen Forscher der University of South Australia und der Middle Technical University in Bagdad ermöglichen. Sie haben ein System entwickelt, das KI-gestützt das menschliche Geschmacksorgan scannt und auf Krankheiten hin analysiert. In einem ersten Testlauf lieferte es vielversprechende Ergebnisse.
Inspiriert ist die Entwicklung von traditioneller chinesischer Medizin, wie sich im Medical Xpress nachlesen lässt. Hier spielen Farbe, Form und Dicke der Zunge auch eine Rolle bei der Diagnostik, wobei das Verfahren schon seit über 2000 Jahren praktiziert werden soll. „Die menschliche Zunge hat einzigartige Eigenschaften, die mit den inneren Organen verbunden sind und eine effektive Erkennung von Krankheiten und ihrem Verlauf erlauben“, heißt es im zugehörigen Paper, das im Journal Technologies veröffentlicht wurde. „Unter diesen ist die Farbe von größter Bedeutung.“
Als Beispiel nennt man etwa Diabetiker, deren Zunge oft eine gelbliche Färbung aufweist, Krebspatienten mit violetter Zungenfärbung und dicker, schmieriger Schicht oder Menschen, die akut von einem Schlaganfall betroffen sind und infolgedessen häufig eine unüblich verformte, tiefrote Zunge haben. Eine weißliche Zunge kann auf Anämie hinweisen. Personen mit schwerer Covid-Infektion hingegen haben eine tiefrote Zunge. Veilchenblaue Verfärbungen sind oft ein Hinweis auf gastrointestinale Probleme. Auch auf Pilzinfektionen, Kreislauferkrankungen und andere gesundheitliche Schwierigkeiten kann die Zunge Hinweise geben.